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alle Usedom Bücher auf einen Blick ...
Gerne nehmen wir Ihre Empfehlungen oder Rezensionen zu Büchern über die Insel Usedom mit in unser Verzeichnis auf. Bitte schicken Sie eine E-Mail an
   

 

  Insel Usedom Radwander- und Wanderkarten, Schöne Heimat

Verlag: Dr. Barthel

ISBN-13:
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Der Kartenspezialist aus Leipzig bietet nun zunhemend auch Radwander- und Wanderkarten über Regionen in Mecklenburg-Vorpommern an. Begonnen wurde mit den beliebten Urlaubsinseln Rügen und Usedom. Von der Insel Usedom sind 3 sehr aktuelle Karten erschienen. Wer die gesamte Insel mit dem Fahrad oder auch bei ausgiebigen Wanderungen erkunden möchte, der ist mit der Gesamtkarte im Maßstab 1:35 000 super versorgt. Die wetter- und reißfeste Karte ist ideal für das manchmal etwas stürmige und wechselhafte Wetter an der Küste. Die GPS-fähigen Karten enthalten auch die kleinen und sonst kaum verzeichneten Wege und ermöglichen so auch einmal abseits der üblichen Pfade unterwegs zu sein. Wer sich lieber auf thematischen Routen bewegen möchte, der findet die verschiedenen Radwege wie den Radweg Berlin-Usedom, den Naturlehrpfad Ostseeküste oder den Usedom Rundweg verzeichnet. Die Kartenvariante der gesamten Insel enthält ein 24-seitiges Begleitheft mit alphabetisch egordneten Informationen zu den Sehenswürdigkeiten der einzelnen Orte auf der Insel. Dabei gibt es bebilderte Informationen zu den Seebädern und zu den kleinen Orten im Achterland der Insel. Ähnliche Informationen sind auch auf den Rückseiten der beiden Teilkarten der Insel dem Inselnorden (Karlshagen, Peenemünde, Zinnowitz, Halbinsel Gnitz, Bernsteinbäder Zempin, Koserow, Loddin, Ückeritz und Wolgast) und dem Süden (Kaiserbäder, Swinemünde, Achterland).

  Fazit: Sehr exaktes und praxistaugliches Kartenwerk für Radfahrer und Wanderer auf der Insel Usedom.
      Usedom, Rolf Reinecke

Verlag: Demmler-Verlag
1. Auflage, 2011

ISBN-13:

Ein Usedombuch, dass schnell erkennen lässt, dass der Autor sich seit Jahrzehnten bestens auf der Insel auskennt. Rolf Reinecke ist von Beruf Geologe und hat in den vergangenen Jahren schon mehrfach als Buchautor und Fotograf auf sich aufmerksam gemacht (Bernstein, Mönchgut, Rügen).

 
Nun ist im Demmler-Verlag ein Buch erschienen, dass durch einen gekonnten Mix aus Geologie, Naturbegeisterung und Historie die Insel Usedom leidenschaftlich und mit großer Sachkenntniss an den Leser und Betrachter bringt. Auf 160 Seiten, von denen die letzten 100 großformatige Bilder von den verschiedensten Regionen der Insel enthalten, wandert man durch die Jahreszeiten und über die Insel. Ausführlich wird im Anfangsteil des Buches auf die geologische Entstehungsgeschichte der Insel im Oderdelta eingegangen und dem interessierten Leser wird gut verständlich die so unterschiedliche Landschaft auf Usedom erklärt. Das Buch enthält zudem einen kurzen Exkurs in die Geschichte der Insel und so räumt der Autor recht zweifelsfrei mit der Vorstellung auf, dass die versunkene Stadt Vineta irgendwo vor der Küste der Insel Usedom zu finden sei. Was bleibt ist ein kurzweiliges Buch über die Insel Usedom, ohne dass der Kenner des Eilandes mit überraschenden Neuigkeiten konfrontiert wird. Einem fast verschwundenen Teil von Usedom, den Küstenfischern der Insel widmet Rolf Reinecke ein ganzes Kapitel, in dem übrigens auch noch ein Foto der in diesem Jahr "verschwundenen" Salzhütten in Zempin (sie mussten einem pompösen Strandzugang mit Konzertmuschel weichen) zu finden ist. Die stimmungsvollen Fotos der Insel werden von vielen Luftaufnahmen dominiert, die dem Betrachter einen guten Überblick über die verschiedenen Seiten der Insel ermöglichen. Das Buch verzichtet fast gänzlich auf Tipps zu touristischen Attraktionen wie Museen, Veranstaltungen und kulinarischen Zielen. Kein Wunder, will es doch kein Reiseführer sein, sondern Lust auf Usedom machen.
  Fazit: Ein Buch mit vielen Fotos über Usedom, das die Insel von ihrer ruhigen Seite zeigt.
      Wildes Küstenland, Jürgen Reich

Verlag: Tecklenborg
1. Auflage, 2010

ISBN-13:


Der Bildband zeigt die Schönheit der Küstenlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns und weckt dank der eindrucksvollen Fotos von Jürgen Reich Lust hinaus in diese wunderbare Natur zu gehen.

 
Man spürt es vom ersten bis zum letzten Foto des Buches "Wildes Küstenland" dass der Fotograf Jürgen Reich sie liebt, seine Heimat Mecklenburg-Vorpommern. Geboren 1956 in Vorpommern, lebt er heute auf einem Bauernhof zwischen Rostock und Bad Doberan und fertigt neben der Fotorafie gemeinsam mit seiner Frau kunsthandwerkliche Keramik.
Neben den einmaligen fotografischen Zeugnissen der wunderschönen Natur Mecklenburg-Vorpommerns vermittelt Reich auch Interessantes und Kurzweiliges zur Geschichte der Ostsee, der Siedlungsgeschichte an der Küste und zu den tierischen Bewohnern der Region. Reich begann sein besonderes Interesse für die Natur als Feldornithologe und so haben Kraniche, Kormorane und Seeadler einen ganz besonderen Raum in dem Bildband erhalten. Doch zurück zu den Fotos. Man spürt in ihnen das intensive Gefühl des Fotografen für die Reize dieser kraftvollen, rauen und schönen Küstenlandschaft und so gelingt es Reich grandios dieses so unverwechselbare Caspar-David-Friedrich-Licht des Nordens festzuhalten. Ein ganz besonderer Höhepunkt des Buches wird es, wenn der Leser im Kapitel "Vom Zauber des Meeres" gemeinsam mit Caspar David Friedrich und dessen Dresdner Freund Friedrich Gotthelf die Begegnung mit dem Meer an Rügens Kreideküste erlebt.
Einmalig auch die Fotos von Kormoranen, Kranichen und Seeadlern, die den Bildband beschließen.
Man wird dieses sehens- und lesenswerte Buch immer wieder zur Hand nahmen und sich denken, das muss ich auch sehen, da muss ich hin - dieses Licht, diese unvergleichlichen Augenblicke genießen. Jürgen Reich macht mit seinem qualitativ hochwertigen Bildband aus dem Tecklenborg Verlag Lust genau darauf!
  Fazit: Absolut sehenswerter Bildband und lesenswertes Sachbuch über die Küste Mecklenburg-Vorpommerns.
      Usedom, Peter Höh
Reise KNOW-HOW Verlag Peter Rump GmbH
6. komplett aktualisierte und neu gestaltete Auflage 2011

ISBN-13:

"Sonne und Strand, das sind Zutaten, aus denen ein perfekter Badeurlaub gemacht wird. Von beidem besitzt Deutschlands zweitgrößte Insel, das im östlichen Zipfel der Republik gelegene Usedom, geradezu verschwende-risch viel." beginnt Peter Höh sein Vorwort zu dem Usedom-Reiseführer.
  Peter Höh, Reisejournalist und Buchautor hat mit dem komplett neu gestalteten und überarbeiteten Reiseführer Usedomurlaubern und Einheimischen ein sehr gutes Werkzeug in die Hand gegeben, um die Sonneninsel mit ihren 40 km Sandstrand von all ihren Seiten zu erkunden und zu genießen. Schon beim Blättern fällt auf, dass der Autor die Gegend gut kennt und das nicht nur von einer kurzen Visite. Man spürt, dass die Insel ihn fasziniert, dass er gern hier ist und diese Begeisterung weitergeben möchte. Das kleine handliche Büchlein macht Lust auf die Sonneninsel an der Pommerschen Bucht. Auf 312 Seiten werden Informationen, Bilder, Karten und viele interessante Tipps ansprechend, übersichtlich und kurzweilig dargeboten. Die praktischen Reisetipps von A-Z enthalten Anreiseinformationen, Angaben zu Klima, Kurtaxe, Freizeit (Segeln, Surfen, Angeln, Tauchen, Wandern, Reiten), Unterkünften und zu den vielfältigen Informationsquellen über die Ostseeinsel. Fast zwanzig Seiten widmet der Autor dem Natur- und Küstenschutz. Dabei stellt er sehr ausführlich den Naturpark Usedom mit den einzelnen Naturschutzgebieten vor. Höh zeigt die Insel von ihrer wahren Seite, zeigt was Usedom ausmacht, neben dem Tourismusrummel am schier endlosen weißen Sandstrand. Der anschließende geschichtliche Überblick gibt Auskunft darüber, welche Rolle die Insel in den vielen kriegerischen Auseinandersetzungen um die Odermündung gespielt hat. Peter Höh berichtet über die blühende Zeit des beginnenden Badewesens am Anfang des letzten Jahrhunderts, die Zeit des Nationalsozialismus, die Bäder der Werktätigen zur Zeit der DDR und die heutige Entwicklung nach dem Fall der Mauer. Auf den restlichen 200 Seiten werden die Regionen und Ortschaften der Insel ausführlich und kompetent vorgestellt. Wolgast, das Tor zur Insel, die ehemalige Residenzstadt der Pommernherzöge, der Nordteil mit Peenemünde und den ruhigen Seebädern Karlshagen und Trassenheide, das Ostseebad Zinnowitz mit der Halbinsel Gnitz, die Seebäder entlang der Küste bis hin nach dem polnischen Swinemünde und das wunderschöne Hinterland mit der Usedomer Schweiz und dem Lieper Winkel werden Stück für Stück vorgestellt. Dabei gibt es Informationen zu Natur, Geschichte, Museen, Kulturveranstaltungen, Gastronomie, Unterkünften, Sehenswürdigkeiten und und und ..... Zusammen mit Kartenausschnitten die die Orientierung erleichtern und schönen Farbfotos die Lust auf die Insel machen ist der Reiseführer eine solide Informationsquelle.
  Fazit: Kompakte, kurzweilige, gut recherchierte Informationen, die ihre 12,50 € absolut wert sind.
    Der Drachen des Todes, George Tenner

Verlag: Schardt
1. Auflage, Juni 2008


„In einer kalten Winternacht des Jahres 2002 wird Lasse Larsson aus dem Schlaf gerissen und zum Fundort einer Leiche gerufen. Ein Mann ist aus dem siebten Stock auf das Pflaster in den Innenhof der Kurklinik gefallen. An Selbstmord mag der Kommissar nicht glauben …“

 

ist im Klappentext von George Tenner´s soeben erschienenen zweiten Usedom Krimi „Der Drachen des Todes“ zu lesen. Am vergangenen Freitag nun stellte der Autor im Bansiner Hans-Werner-Richter-Haus den neuen Krimi erstmals der Öffentlichkeit vor. Knapp zwanzig Krimibegeisterte waren trotz Fußball-EM der Einladung nach Bansin gefolgt. So las Tenner in familiärer Atmosphäre aus seinem neuen Buch. Wer nicht schon ein Exemplar besaß, der konnte sich am kleinen Stand der örtlichen Buchhandlung Runne noch schnell eines kaufen um sich vom Autor ein paar persönliche Worte in die Erstausgabe schreiben zu lassen. Nicht schlecht staunten die Zuhörer, als eine junge Frau in einem T-Shirt mit der Aufschrift „Lasse Larsson – Kripo Heringsdorf“ den Raum betrat. Tenner blieb die erklärenden Worte nicht lange schuldig. Die Berlinerin hatte im Internet eine Rezension zum ersten Usedom Krimi veröffentlicht und Tenner konnte sie Dank seines kriminalistischen Gespürs ausfindig machen. So entstanden eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden und die Fanseite www.lasse-larsson.de, auf der nicht nur T-Shirts, Taschen, Tassen und andere Fanartikel angeboten werden, sondern auch eine Menge Informationen rund um die Usedom Krimis zu finden sind. Nach der kurzweiligen Lesung, die Lust auf den neuen Kriminalfall Larssons machte, beantwortete Tenner Fragen zu seiner Person und seinen Büchern. So war dann auch zu erfahren, wie die Bücher entstehen. Zu Eindrücken seiner Aufenthalte auf der Insel Usedom und der Idee zum Stoff kommen exakten Hintergrundinformationen, recherchiert im Internet und durch Befragung von Experten in den Polizeistationen Anklam und Heringsdorf, der Greifswalder Gerichtsmedizin und für einen dritten Usedom Krimi neuerdings sogar auch im polnischen Stettin. So entstanden Kriminalromane, die durch eine geschickte Mischung aus Spannung, gut recherchierten Fakten, Fiktion und fast authentischer Beschreibung der Handlungsorte auf Usedom zu den meist verkauften Büchern auf der Insel wurden. Tenner, der 1939 bei Dresden geboren wurde, 1964 erfolglos versucht hatte die DDR illegal zu verlassen, es 1966 mit einem Schlauchboot von Ahrenshoop aus über die Ostsee doch noch schaffte, beschäftigte sich intensiv mit der Arbeit der Geheimdienste in Ost und West, war über Jahrzehnte als Journalist tätig und fand so den Stoff nicht nur für seine Usedom Krimis. Der zweite Fall von Lasse Larsson, der zunächst provinziell mit einem Toten beginnt, der als notorischer Spieler und Baudezernent in einen Bestechungsskandal verwickelt ist, weitet sich schon bald aus, und die Insel Usedom wird zum Zentrum internationaler Kriminalität. Wenig ist bekannt über das Vorgehen chinesischer und vietnamesischer Verbrecherorganisationen, die in den Fall involviert zu sein scheinen, und als die Leiche eines Asiaten von einem Fischer in einer Reuse im Achterwasser gefunden wird, beginnt für Larsson ein Wettlauf mit der Zeit …

  Fazit: „Der Drachen des Todes“ , Lasse Larssons zweiter Fall, ein Krimi von George Tenner , den man gelesen haben sollte für 12,80 €
 
    Archivbilder Zinnowitz, Ute Spohler

SUTTON VERLAG
1. Auflage 2007

ISBN:

2009 ist es so weit, Zinnowitz wird sein 700-jähriges Bestehen feiern. Ein Geburtstagsgeschenk gab es schon in diesem Jahr. Im SUTTON VERLAG sind Archivbilder von Zinnowitz erschienen. Die Autorin Ute Spohler ist den Zinnowitzern bestens bekannt, denn ihnen und emsigen eigenen Recherchen hat sie die große Zahl an Bildern und Ansichtskarten zu verdanken, von denen das 128 Seiten zählende Buch lebt.

 

Einige der Ansichtskarten wird der geschichtlich Interessierte kennen. Ein großer Teil der 200 Fotos jedoch war bisher unveröffentlicht. Die sorgsam ausgewählten Abbildungen geben zusammen mit den erklärenden Texten einen „lebendigen Einblick in die Geschichte des Dorfes und des Ostseebades Zinnowitz“ steht im Text auf der Rückseite des Buches geschrieben. Nun das ist zweifelsfrei der Fall, denn die qualitativ hochwertigen Fotos und die kurzen Texte werden selbst dem historisch nicht so Interessierten Geschichte vermitteln. Das wird Einheimische und Urlauber gleichermaßen erfreuen. Aber das Buch ist mehr, denn seit fast 100 Jahren ist es die erste größere zusammenhängende Abhandlung über die Geschichte des Ostseebades. Es war kein Geringerer als der Usedomer Heimatforscher Robert Burkhardt, der 1909 mit seiner „Geschichte von Seebad Zinnowitz“ erstmals die Entwicklung vom Fischerdorf zum Seebad aufzeichnete. Wenngleich der Schwerpunkt der Autorin auf den Archivbildern von Zinnowitz liegt, so knüpft sie doch direkt an die Burkhardt´schen Darlegungen an. Zugegeben, es mag zunächst mehr Zufall als Konzept gewesen sein, denn vor rund einhundert Jahren eroberte die fotografische Darstellung unseren Alltag unaufhaltsam. So ist in dem Buch auch so manche Ablichtung der zahlreichen Strandfotografen von Zinnowitz zu sehen. Es gehörte zu einem Urlaub an der See damals wie heute dazu: flanieren, sehen und gesehen werden und das Ganze im Bilde festhalten. Diesem Umstand und der akribischen Sammelarbeit der Autorin haben wir es zu verdanken, dass zu vielen der Fotos ein interessantes Detail erzählt wird. Den Seebrücken- und Strandfotos folgen Bilder der Pensionen und Hotels an der Strandpromenade. Dank aufwendiger Sanierung ist vieles noch heute zu erkennen, anderes ist durch die Baumaßnahmen der letzten 100 Jahre „verstümmelt“ worden und einiges ist gänzlich verschwunden. Ähnlich ergeht es einem beim Blättern im Kapitel das „Seebad und seine Häuser“. Bei den Gaststätten von Zinnowitz fehlt natürlich das 1852 gegründete älteste Etablissement am Orte das „Wigwam“ nicht. Heute befindet sich an gleicher Stelle das Gebäude der Theater-Akademie. Einige Stücke des Hotelporzellans, die beim Ausheben der Baugrube zu Tage gefunden wurden, befinden sich übrigens im Bestand des Heimatmuseums der Historischen Gesellschaft Zinnowitz, deren Mitglied die Autorin des Buches seit sieben Jahren ist. Besonders sehenswert sind die seltenen Aufnahmen des Dorfes Zinnowitz. Abseits des Badevergnügens wurde natürlich seltener fotografiert. Die Kapitel „Geschäfte“, „Vereine und Organisationen“, „Die Kirche“ und „Die Schule“ sind für die Zinnowitzer sicherlich von besonderem Interesse. Auch hier finden sich zahlreiche sehr seltene Bilder, die einen lebendigen Eindruck des Lebens im Ostseebad  vermitteln, so Abbildungen vom Kaufhaus Putzenius, dem heutigen „Zinnowitz Center“, von der Freiwilligen Feuerwehr Zinnowitz, dem Bau der Kirche und den verschiedenen Schulgebäuden. Das Buch schließt mit Fotos von Kinderheimen und der Kinderlandverschickung, einem Thema, dem sich die Autorin im Rahmen ihrer Arbeit in der Historischen Gesellschaft Zinnowitz besonders widmet. So waren in einigen Zinnowitzer Häusern und Hotels im Rahmen der Kinderlandverschickung Kinder aus Schulen in Pinneberg, Garstedt, Bramstedt und von der Insel Helgoland untergebracht.

Bleibt zu hoffen, dass Ute Spohler mit ihrem Buch nicht nur unterhält, sondern Interesse an der Heimatgeschichte weckt, neugierig macht, Vergessenes neu zu entdecken und von so manchem Zinnowitzer und Urlauber neue alte Bilder und Geschichten erhält. Man spürt auf jeder Seite, dass es keine Floskel ist, wenn sie am Ende der Einleitung schreibt: „Mir hat es Freude gemacht, in die jüngste Geschichte von Zinnowitz einzutauchen.“ – möge es den Leserinnen und Lesern ähnlich ergehen.
  Fazit: Geschichte lebendig und mit viel Sachkenntnis erzählt für 17.90
 
    Peenemünde – Karlshagen, 1943, die geheime Siedlung der Wissenschaftler, Techniker und Arbeiter, Günter Wiechmann

PETER LANG, Europäischer Verlag der Wissenschaften 
1. Auflage 2006

ISBN:

Die „Stadt X“ – Größenwahn der Nationalsozialisten zwischen Trassenheide und Zinnowitz.

In der Reihe „Militärhistorische Untersuchungen“ (Herausgeber: Merith Niehuss) ist im PETER LANG Verlag  der Band 7 von Günter Wiechmann unter dem Titel „ Peenemünde – Karlshagen, 1943, die geheime Siedlung der Wissenschaftler, Techniker und Arbeiter“ erschienen.

 
Die rund 550 Seiten zählende Abhandlung widmet sich einem bisher wenig bekannten Teil der ehemaligen Heeresversuchsanstalt Peenemünde. Wiechmann beginnt seine Ausführungen mit der Schilderung des Peenemünde - Konfliktes zwischen „Wiege der Raumfahrt“ und „Schmiede für Terrorwaffen“ anhand der politischen Verwicklungen um das Treffen „Ehemaliger“ am 11. September 1991 in Zinnowitz. In der Einleitung gibt der Autor Auskunft über Quellen und Literatur, schildert die Methodik seines Vorgehens, beschreibt die Problematik des Umgangs mit Zeitzeugen, deren Misstrauen gegenüber Interviews und weist auf den subjektiven Faktor eines derartigen Berichtes hin. Im ersten Kapitel „Die Voraussetzungen“ erläutert Wiechmann, die Gründe für den Bau der Heeresversuchsanstalt in Peenemünde und geht ausführlich auf die Familien- und Siedlungspolitik im Nationalsozialismus ein, um dann die Organisation und Planung der Standorte Peenemünde und Karlshagen zu behandeln. Dabei gelingt es dem Autor nicht immer, die Fülle des Materials und der Gegebenheiten ausreichend übersichtlich zu strukturieren. Der Leser erfährt dennoch eine Menge Einzelheiten (z. T. mit Zeichnungen und Fotos hinterlegt), die so in bisherigen Peenemünde-Veröffentlichungen nicht enthalten sind. Die Beschreibung der gigantischen technischen Anlagen lässt den Leser ahnen welche Verlockung für die Ingenieure und Techniker existierte. Das auch der Bau einer Siedlung mit größtem Wohnkomfort und durchdachter Infrastruktur Teil des Bestechungskonzeptes der Militärs und fester Bestandteil nationalsozialistischer Ideologie war, wird an vielen Einzelheiten herausgearbeitet. Dass die Wissenschaftler und Techniker von Peenemünde jedoch nicht die Opfer waren, sondern sich ganz bewusst an der Entwicklung todbringender Waffen beteiligten, kommt sicher aus Sicht der wahren Opfer zu kurz, ist aber letztlich auch nicht Thema dieser historischen Analyse. Ein rund 40-seitiger Abschnitt über „Herausragende Wissenschaftler“ ist sicherlich von allgemeinem Interesse, wenn es um Peenemünde geht, berührt das Thema Siedlung aber nur marginal. Letztlich wird ausführlich auf  die Struktur der Siedlung, die moderne Ausstattung der Häuser z.B. mit Zentralheizung und die umfangreiche Infrastruktur eingegangen (Landwirtschaft und Tierzucht zur Selbstversorgung, Geschäfte, Kantinen, Casinos, Kindergärten, Kultureinrichtungen, Werkbahn, Telefonnetz, Energie- und Wärmeversorgung). Auch das Thema des Einsatzes von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen in Peenemünde mit den Entsprechenden Lagern in Trassenheide und Karlshagen wird anhand der wenigen vorhandenen Primärquellen abgehandelt. Im vorletzten Abschnitt des Buches schildert Wiechmann, wie es nach Aufklärungsflügen im Mai und Juni 1943 in der Nacht vom 17. zum 18. August 1943 zum Luftangriff von 596 Bombern der Royal Air Force auf Peenemünde und Karlshagen kam. In dessen Folge wurde die Siedlung Karlshagen fast vollständig zerstört und die Produktion der V2 in unterirdische Anlagen nach Thüringen verlegt, wo sie tausende KZ-Häftlinge das Leben kostete. Das Ausmaß des ganzen Größenwahns dieses Regimes  wird noch einmal im 5. Kapitel „Ende und Ausblick“ deutlich. In einem neuen Werk sollte die so genannte „Amerika-Rakete“ gebaut und in einer Großsiedlung, der „Stadt X“ bei Trassenheide 20 000 Arbeiter, Wissenschaftler und Techniker mit ihren Familien untergebracht werden. Das Projekt des Architekten Albert Speer war ein gigantisches Vorhaben, das dem unersättlichen Machtstreben der Nationalsozialisten entsprach. Wäre es gebaut worden, so Wiechmann auf einer der letzten Seiten seines Buches, hätte der ehemals beschauliche Ort Trassenheide ähnliche Probleme wie die Insel Rügen mit den Ruinen und Resten des geplanten KDF-Seebades bei Prora.
  Fazit: Eine Peenemünde-Abhandlung, die dem geschichtlich Interessierten viele Einzelheiten offeriert, leider aber zu viele Redundanzen enthält und bisweilen nicht ausreichend strukturiert erscheint für 75,00
 
    Usedom, Sabine Becht und Sven Talaron

Michael Müller Verlag GmbH
1. Auflage 2006

ISBN-10:

Noch ein Reiseführer von Usedom. Als wenn es nicht schon genug davon gäbe und: was kann da schon Neues und  Besonderes drin stehen, wird der eine oder andere denken. Wer das im Michael Müller Verlag erschienene Büchlein von Sabine Becht und Sven Talaron aufschlägt, der findet im einleitenden Text zu Deutschlands Sonneninsel die Markenzeichen der Insel
 
wie Badeparadies, 40 km Sandstrand, Bäderarchitektur, Seebrücken und idyllische Dörfer im Hinterland wie sie in fast jeder einleitenden Usedombetrachtung klischeehaft angepriesen werden. Warum auch nicht, schließlich sind es die Dinge, die das Eiland im Nordosten der Republik so beliebt machen. Doch Michael Müller Reiseführer sind bekannt für die Fülle an detaillierten Informationen für Individualreisende. So wurde der Verlag auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) 2006 erneut mit dem 1. Platz im ITB BuchAward für Individualreiseführer geehrt. Und so suchen die Autoren mit der Frage „Was haben Sie entdeckt?“ auf einer der ersten Seiten auch gleich Kontakt zu den Lesern und bitten um Anregungen, Empfehlungen und Kritik. Die Kapitel Geographie, Flora und Fauna, Natur und Umwelt, Klima und Reisezeit und Geschichte leiten sachlich in die Materie ein. Den Hinweisen zu Anreise, Übernachtung sowie Essen und Trinken folgt das übliche „Wissenswertes von A-Z“ eines Reiseführers. Richtig interessant wird es ab Seite 53, denn nun folgen die detaillierten und sehr gut recherchierten Angaben zu den einzelnen Seebädern und Ortschaften auf der Urlaubsinsel. Dabei gibt es Geschichtliches, Sehenswertes, Kultur- und Ausflugstipps und spätestens ab hier auch eine Menge Einzelheiten über Öffnungszeiten, Verkehrsverbindungen, Sport- und Freizeitaktivitäten, Übernachtungsmöglichkeiten aller Kategorien, Essen und Trinken, Preise, Telefonnummern, Internetadressen und und und … Die Informationen sind eine reine Fundgrube für Individualreisende, die ihren Urlaub planen  und auch sehr gute Grundlage für eine vor Ort Orientierung. Die Infos werden durch Übersichtskarten, Farbfotos, Wanderrouten und Kästen mit besonderen Hinweisen aufgelockert und machen so richtig Lust auf Usedom. Auch für das nicht so bekannte Hinterland der Insel überzeugt der Reiseführer durch genaue Angaben, die äußerst hilfreich sind. Zum Schluss werden noch kurz die beiden kleinen Nachbarinseln Oie und Ruden gestreift und dem Festland mit den Städten Wolgast und Anklam ein Besuch abgestattet. Ein Abstecher in den polnischen Teil der Insel Usedom nach Swinemünde und hinüber zu der polnischen Nachbarinsel Wollin vervollständigt das nützliche Buch. Wer mehr über den Reisführer erfahren möchte, der kann sich im Internet auf www.michael-mueller-verlag.de weiter informieren, findet hier das Inhaltsverzeichnis und zwei Leseproben als pdf-Datei zum Herunterladen oder Ausdrucken. Interessant dürfte auch das Angebot sein, das Buch in digitaler Form für Palm OS oder  Pocket PC zu erwerben (gleicher Preis wie das gedruckte Buch). Es kann direkt von der Internetseite aus bestellt bzw. herunter geladen werden. Natürlich kann man in der digitalen Form bequem nach Stichworten suchen und gleich im Reiseführer enthaltene Telefonnummern anrufen, auf den empfohlenen Internetseiten surfen oder eine E-Mail z.B. für eine Buchungsanfrage verschicken. Ein Service, der für die unkomplizierte Reiseorganisation vor Ort hilfreich sein dürfte.
 
 

Fazit: Ein Usedom Führer mit sehr vielen nützlichen Einzelheiten für 9.90 €

 
    Eine kulinarische Entdeckungsreise von Rügen über Usedom zum Darss, Christiane Freuck, Gabriele Walter und Kurt Ries

Neuer Umschau Buchverlag GmbH
1. Auflage 2006

ISBN-10:
ISBN-13:

"Die Region hat Vielfalt zu bieten. Reizvolle Natur, eine gewachsene Kulturlandschaft und natürlich Schätze für eine Küche, die von sich reden macht. Vom Wasser in die Pfanne heißt es hier, wenn es um frischen Fisch geht.",
 
lesen wir im Vorwort des kulinarischen Reiseführers von Christiane Freuck, Gabriele Walter und Kurt Ries, der nun schon fast ein Jahr in den Buchhandlungen auch auf der Insel Usedom zu haben ist, und der in der Reihe „Kulinarische Entdeckungsreisen bei Umschau erschienen ist. Mit Sylt, dem Rheintal, Franken und Westfalen befindet sich der Nordosten Deutschlands dabei in durchaus kulinarisch beachtenswerter Gesellschaft.

Den Autoren ist es dabei gelungen, die touristischen Sehenswürdigkeiten und die einzigartige Natur der Region kurz und durchaus prägnant vorzustellen, und so Lust auf einen Besuch in Mecklenburg-Vorpommern zu machen. Rügen, Stralsund, Hiddensee, der Darss, die Universitätsstadt Greifswald und die Sonneninsel Usedom sind die Stationen der Reise. Den touristischen Hinweisen zu den einzelnen Regionen folgen meist zweiseitige Berichte über kulinarische Entdeckungen entlang der Reiseroute. Lokal und Team werden vorgestellt, und es wird auf die jeweiligen Spezialitäten eingegangen. Dazu gibt es immer auch ein Rezept zum nachkochen. Schöne Aufnahmen von Sehenswürdigkeiten, Natur und den kulinarischen Reiseempfehlungen selbst machen das Buch attraktiv und sehenswert.

Von der UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Stralsund gelangen wir über den Dänholm auf Deutschlands größte Insel. Rügen wird mit seinen Fischlokalen, Kneipen, Cafes und Gourmetrestaurants vorgestellt. Dass bei der Vielzahl des Angebotes eine Auswahl getroffen werden musste und so manche kulinarische Entdeckung fehlt, ist wohl kaum zu vermeiden, zumal es dafür die klassischen Restaurantführer gibt. Nach einem kurzen Abstecher nach Hiddensee und Greifswald geht die Reise auf die Insel Usedom. Auch hier zeigen die Autoren, dass sie sich auskennen und aktuell sind. So wird bei der Vorstellung der Insel die 2006 in Zinnowitz eröffnete Tauchgondel genauso erwähnt wie der Besuch der schwedischen Königin Silvia im vergangenen Herbst beim Usedomer Musikfestival. Was folgt, sind über 25 kulinarische Usedomempfehlungen auf insgesamt 63 informativen Seiten. Los geht es mit den Koserower Salzhütten, einem urigen Fischrestaurant mit Fischräucherei. Die regionale Küche und das Ambiente werden gelobt. Wenn die Autoren wüssten, dass so mancher Gast, der nicht gerade vor hat einen kulinarischen Reisführer zu schreiben, hier schon ganz andere Dinge erlebt hat – langes Warten, gestresste Bedienung, mäßiges Essen und gepfefferte Preise – aber über Geschmack lässt sich ja zum Glück streiten. In der Reihe der Fischlokale bleibt auch das kleine Zinnowitzer Restaurant „Zum Smutje“ nicht unerwähnt. Wer hier bei Chefkoch Jörg Glitza einkehrt, der bekommt fangfrischen Fisch auf  wunderbar schmackhafte Art und Weise zubereitet. Auf der Insel jedenfalls ist Glitzas Fischlokal schon lange kein Geheimtipp mehr, sondern längst angesagt. Und dass Fisch auf Usedom einfach dazu gehört, zeigen die Rezepte „Ostsee-Zander auf Gemüsebett“ vom Trassenheider Restaurant Kaliebe,  die Flundern mit pommerscher süßsaurer Sauce aus dem Loddiner Waterblick  genau wie der Zander in Nusskruste vom Loddiner Restaurant Bricklebrit.  Am Ende der Usedomreise kommen wir in die „3 Kaiserbäder“ und die Autoren stellen einige der besten Restaurants der Insel Usedom vor. Das „Rossini“ im Heringsdorfer Hotel „Oasis“  wartet mit feinster Tischkultur, erstklassiger Cuisine und rund 300 ausgesuchten Weinen auf. Marcus Lübkes Küche im Käpt´n „N“ auf der Spitze der Heringsdorfer Seebrücke mit ihrer kreativen und experimentellen Note, die bevorzugt frische heimische Produkte veredelt, fehlt genauso wenig wie das licht durchflutete Gourmet-Restaurant „Bernstein“ im Strandhotel Ostseeblick der Familie Wehrmann, in dem die leichte und erfrischende Küche von Ralf Haug jeden Besucher verzaubert.

Nach dem kulinarischen Besuch auf der Sonneninsel Usedom geht es über Anklam und den Lassaner Winkel nach Barth, Ribnitz-Damgarten und auf die Halbinsel Fischland-Darss-Zingst. Die kleine Zickzacktour durch den Nordosten Deutschlands endet im Strandhotel Fischland im Ostseebad Dierhagen – natürlich mit Fisch.
 

 

Fazit: Kulinarischer Reisführer der viele Anregungen und Inspirationen liefert.

 
 

  Zempiner Heimathefte (Heft 1), Hilde Stockmann
Geschichte, Geschichten, Bilder, Dokumente

1. Auflage, Dezember 2006

Im lokalen Buchhandel der Insel Usedom erhältlich.

 

 


Die Wahlzempinerin Hilde Stockmann hat mit der ersten Ausgabe der Zempiner Heimathefte allen heimat- und geschichtsinteressierten Einheimischen und Urlaubern ein interessantes und unterhaltsames Büchlein über das kleinste Seebad der Insel Usedom in die Hand gegeben. Aus der Fülle des gesammelten Materials hat sie interessante Aspekte ausgewählt und verschafft dem Leser einen ersten Einblick in die Geschichte von Zempin. Irgendwie bekommt man Lust schon bald noch mehr Geschichten und Histörchen über den idyllischen Ort auf der Insel Usedom zu erfahren. Dem Heft vorangestellt ist eine Zeittafel, die von 1571 bis zum Jahr 2000 reicht. So beginnt die Autorin dann auch mit der ersten Erwähnung des Fischerdorfes Zempin in der vom Pommernherzog Ernst Ludwig 1571 bekannt gegebenen „Lassanschen Wasserordnung“, in der auch die Abgaben der Zempiner Fischer geregelt wurden. Und so ist, wie kann es in einem ehemaligen Fischerdorf auch anders sein, die Fischerei das Hauptthema, das sich durch das gesamte Buch zieht. Die Berichte aus der älteren und jüngeren Vergangenheit sind mit meist bunten Dokumenten, Ansichtskarten und Fotos sowie zahlreichen Zeichnungen des Malers Hugo Scheele reich bebildert. Dem Maler, der fast 40 Jahre in Zempin gelebt hatte, ist sogar ein eigenes Kapitell gewidmet. Es zeigt die tiefe Verbundenheit Scheeles zur Natur und den Menschen der Insel Usedom. Weitere Themen in dem kleinen Büchlein sind das Wappen von Zempin, die Schule des Ortes, die Geschichte des Inselhofs, einem noch heute beliebten Ausflugsziel und die Entwicklung des Seebades Zempin. Der Leser erfährt längst in Vergessenheit geratene Dinge, so z.B. dass auch Zempin in den 30er Jahren eine eigene Seebrücke hatte, von der aus man zu Kaffee- oder Mondscheinfahrten in See stechen konnte. Die meisten der 74 Seiten des Heimatheftes widmen  sich jedoch der Fischerei. Die Autorin und der Heimatverein Zempin e.V. haben sich über Jahre mit dem Thema beschäftigt. Sie zeigen das auch in einem kleinen Museum in der ehemaligen Schule des Seebades, haben DVD`s und eine Sammlung von Zempiner Fischrezepten herausgegeben. Im ersten Zempiner Heimatheft wird die Fischerei mit dem Wintergarn unter dem Eis des Achterwassers ausführlich beschrieben. Aber auch über die Zempiner Salzhütten, das Blüsen, eine frühere Art zu Fischen und das Leben des Fischerjungen Konrad Tiefert erfahren wir viele interessante Einzelheiten. Dass es noch viele Dinge zu sagen gib, die Frau Stockmann und die Mitglieder des Heimatvereins zusammengetragen haben und noch weiter erforschen möchten, ahnt der Leser, wenn auf den letzten drei Seiten unter „Zeitsplitter, Episoden“  noch so manches offen bleibt.

Bleibt zu hoffen, dass das mit viel Mühe zusammen getragene Material reichlich Leserinnen und Leser unter den Inselbewohnern und ihren Gästen finden wird. Das bei Hoffman-Druck in Wolgast gedruckte und im Dezember 2006 erschienene lesens- und sehenswerte Büchlein ist in Zempin im Fremdenverkehrsamt, im Zempiner Schuhstübchen, im Museum in der Fischerstraße 11 und den Buchhandlungen der Insel erhältlich.
 
  Fazit: Interessantes Büchlein mit viel lokaler Geschichte und Geschichten
 
    Jagd auf den Inselmörder, George Tenner

Verlag: Schardt
1. Auflage, Juni 2007

  • ISBN-10: 92
  • ISBN-13:

„Als Ilsa Buschmann im Juni 2002, wie an jedem Morgen nach der Ermordung ihrer Enkelin, am Auffindungsort der Leiche sitzt, wird wieder ein Toter an Land gespült. Bei der Betrachtung der Toten stellt sie fest, dass er die gleiche grausame Kennzeichnung trägt wie ihre Enkelin Lena - beide Ohren sind abgeschnitten.“ ist im Klappentext von George Tenner´s  Kriminalroman „Jagd auf den Inselmörder“ zu lesen.

 


Am vorletzten Sonntag im Juni 2007 stellte der Autor zusammen mit seinem Verleger Michael Schardt im Bansiner Hans-Werner-Richter-Haus den Krimi erstmals vor. Die Handlung ist auf der Insel Usedom angesiedelt. Der Berliner Autor, der bereits mehrere packende Romane  („Das Petersplatz-Komplott“ Der Schrei des Pelikans“) geschrieben hat, versteht es den Leser geschickt immer tiefer in die Handlung eintauchen zu lassen, so dass man schon bald glaubt zusammen mit Hauptkommissar Lasse Larsson auf der Insel zu ermitteln. Tenner, der 1939 bei Dresden geboren wurde, 1964 erfolglos versucht hatte die DDR illegal zu verlassen, es 1966 mit einem Schlauchboot von Ahrenshoop aus über die Ostsee doch noch schaffte, beschäftigte sich intensiv mit der Arbeit der Geheimdienste in Ost und West und fand so den Stoff für bisherige Romane. Die geschickte Mischung zwischen gut recherchierten Fakten, Spekulation und Fiktion ziehen den Leser tief in die Handlung hinein. Ob die „Jagd auf den Inselmörder“ ähnliche Verstrickungen zu Tage bringt? Der Autor machte bei seiner Lesung am vergangenen Sonntag Lust auf die Antwort zu dieser und vielen anderen spannenden Fragen. Tenner kennt die Insel genau, er hat über Jahre recherchiert und beobachtet, kennt die Kriminalisten auf der Insel, war in der Greifswalder Gerichtsmedizin.

Die Lesung in Bansin war ein voller Erfolg. Noch nie sah das Hans-Werner-Richter-Haus so viele Gäste wie an diesem Abend, über sechzig Krimibegeisterte waren gekommen, einige mussten wegen Überfüllung sogar draußen bleiben. Knisternde Stille, als der Autor begann aus seinem Buch zu lesen: Ein Morgen an der Heringsdorfer Seebrücke, Dunst über der See, Möwen auf den Buhnen neben der Brücke, der Mann mit dem Akkordeon und eine Leiche im Wasser. Tenner gab noch etwas über Lasse Larsson, den Kriminalhauptkommissar zum Besten und präsentierte schließlich noch eine zweite Leiche. Am Ende der kurzweiligen Stunde Beifall und Schlangestehen für eine Widmung  im ersten Usedom-Krimi.

Bei dem Untertitel des Buches „Lasse Larssons erster Fall“ war es dann auch kein Geheimnis, als Tenner eine Fortsetzung ankündigte. Für´s Erste aber kann sie beginnen, die Jagd auf den Inselmörder.
 

  Fazit: „Jagd auf den Inselmörder“ ein spannender Krimi, den man gelesen haben sollte für 12,80 €
 
    Usedom, Baedeker

Verlag Karl Baedeker GmbH
2. völlig überarbeitete und neu gestaltete Auflage 2007

ISBN-10:
ISBN-13:

"Usedom – ob herrliche Sandstrände, Seen im idyllischen Hinterland, Thallasotherapie oder die Seebrücken – viele Highlights der Insel haben etwas mit dem Wasser zu tun." steht auf der leuchtend roten Umschlagseite des Baedeker – Reiseführers Usedom. Nichts Besonderes dürfte man meinen, für eine Insel.

 


Nun der knapp 230 Seiten dicke Reiseführer wird den Leser sicherlich schnell vom Gegenteil überzeugen – Usedom ist eine besondere Insel, denn wer einzigartige Natur genießen möchte und dennoch nicht auf Shopping, Events und Exklusivität verzichten möchte der ist hier genau richtig.

Ganz in der Tradition von Karl Baedeker (1801 – 1859)  ist ein faktenreicher und niveauvoller Reisebegleiter entstanden. Übersichtlichkeit, Genauigkeit und Aktualität waren Dinge auf die schon der Begründer des Verlages großen Wert legte. Nachdem er 1835 mit der „Rheinreise von Mainz bis Cöln“ seinen ersten Reisführer herausgab begann die Geschichte des bis heute erfolgreichen Reisebuchverlages. Bald schon erfreuten sich die Reisebegleiter mit dem charakteristischen roten Einband großer Beliebtheit. Baedeker selbst ging bei seinen Recherchen äußerst genau und akribisch vor, so dass sein Angebot bei der Reisvorbereitung und Reisedurchführung unabhängig von lokalen Fremdenführern zu sein sehr gut angenommen wurde.

Der handliche Usedomführer ist mit einer wasserbeständigen Schutzhülle versehen und enthält eine faltbare Reisekarte der Insel im Maßstab 1:50 000. Neben vielen qualitativ sehr guten Farbbildern sind 20 weitere Pläne und Karten in das Buch integriert. Auf den ersten 50 Seiten werden Fakten und Hintergründe zur Insel wie Klima, Geschichte, Natur,  und  Bevölkerung vorgestellt. Ausführlich wird über die Künstlerinsel Usedom und Berühmte Persönlichkeiten Usedoms  wie Manfred von Ardenne, Wernher von Braun, Franka Dietzsch, Theodor Fontane, Otto Niemeyer-Holstein, Philipp Otto Runge, Hans Werner Richter und Carola Stern berichtet. Natürlich fehlen die vielen allgemeinen nützlichen Hinweise eines Reisführers zu den Themen Anreise, Essen, Feste, Events, Kino, Theater und  Gesundheit auch im neuen Usedom Baedeker nicht. Die Fakten sind gut recherchiert und dürften eine solide Basis für den Usedomurlaub sein. Bevor im zweiten Teil des Buches auf rund 120 Seiten auf einzelne Reisziele eingegangen wird, folgen noch Infos zu Preisen, Schiffsverbindungen, Unterkünften, Shopping, Aktivurlaub und Wellness. Die drei Tourenvorschläge „Auf dem Festland“, „Nach Polen“ und „Im Hinterland“ enthalten viele nützliche Hinweise, wenn man die Gegend einmal abseits der Seebäder erkunden möchte. Schade dass nicht noch einige Touren im nördlichen und mittleren Teil der Insel und am Stettiner Haff für die zahlreichen Fahrradtouristen integriert wurden. Verfügt die Insel doch über ein sehr gut ausgebautes Netz an Radwegen. Wenn man zu den einzelnen Orten, Seebädern und „Inselecken“ genauer nachlesen möchte, dann bieten die alphabetisch geordneten Reiseziele von Ahlbeck – Zinnowitz eine große Menge nützlicher Hinweise. Dabei sind auch Ziele auf dem nahe gelegenen Festland wie Anklam, Freest und Wolgast genauso beschrieben wie das auf der polnischen Nachbarinsel Wollin gelegene Misdroy. Die immer wieder enthaltenen und extra gekennzeichneten Baedeker Tipps und Baedeker-Empfehlungen sind allesamt wirkliche Tipps und Empfehlungen. Da wären z.B. der „Sieben-Seen-Blick“ bei Bansin, das Galerie-Garten-Café in Lütow, die „Eis-Villa Stein“ in Heringsdorf, der Sonnenuntergang im Hafen von Rankwitz, der Keramikhof Danegger in Morgenitz und die Graureiherkolonie bei Balm. Das Autorenteam war nicht nur bemüht genaue und nützliche Hinweise zu geben, der Reiseführer ist zudem auch sehr aktuell. So findet sich die in Netzelkow neu eröffnete Galerie Eigenart genau so wieder, wie ein Bild der 2006 an der Zinnowitzer Seebrücke gebauten Tauchgondel.
 

 

Fazit: Informativer, übersichtlicher und sehr aktueller Usedom-Reiseführer mit Faltkarte für  15,95 €

 
    Ostvorpommern, Eckhard Oberdörfer

Edition Temmen
1. Auflage 2006

ISBN-10: 73
ISBN-13:


"Wohl populärster Anziehungspunkt in Ostvorpommern ist die Sonneninsel Usedom mit ihren weiten feinsandigen Stränden. Die Region Ostvorpommern wird geprägt von liebevoll gepflegten Dörfern, mittelalterlichen Burgen, Schlössern und Gutsanlagen ..." lesen wir im Vorwort des Reise- und Lesebuches Ostvorpommern.
 

Ostvorpommern, der nordöstlichste Landkreis der Republik, ein Verwaltungskonstrukt deutscher Beamtenstuben, entstanden nach dem Fall der Mauer, wird er schon bald Opfer der nächsten geplanten Gebietsreform werden. Was bleibt, ist einer der landschaftlich schönsten Landstriche Deutschlands, eine Hochburg des Tourismus, kaum Industrie, hohe Arbeitslosigkeit und der ruhige und solide Menschenschlag der hier lebenden Pommern. Eckhard Oberdörfer, Redakteur der Ostsee-Zeitung, mit Geschichte und Kultur der Region bestens vertraut, hat mit dem rund 300 Seiten zählenden Buch dem Landkreis Ostvorpommern seine Vergänglichkeit genommen. Einfühlsam, gut recherchiert und mit Heimatliebe geschrieben, bringt uns der in Greifswald lebende Autor die Region an der Pommerschen Bucht nahe. Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte der Region beginnt Oberdörfer die Reise durch Ostvorpommern in der Kreisstadt Anklam - natürlich nicht, ohne den Flugpionier Otto Lilienthal zu würdigen, den wohl bedeutendste Sohn der Hansestadt. Die reich bebilderte Reise beginnt in den Dörfern des Landkreises mit ihren vielen unbekannten Herrenhäusern, Kirchen, Schlössern, Burgen, Ruinen und Gutsanlagen. Wer kennt schon Schloß Zinzow, Schloß Aueroser, Burg Spantekow, die Ruinen von Landskron oder das Gutshaus in Stolpe? Oberdörfer kennt sie alle und macht Lust sie zu besichtigen, zu erkunden. Neben vielen geschichtlichen Details kommen auch die Naturschönheiten, so z.B. das wunderschöne Tal der Peene mit den einsamen Torfkanälen, den Bibern und Fischottern und den leuchtenden Teppichen aus Seerosen nicht zu kurz. Von Ost nach West durchwandern wir den Landkreis, um schließlich nach der weit mehr bekannten Insel Usedom zu gelangen. Wie schwer muss es dem Autor da gefallen sein, seine Universitäts- und Hansestadt Greifswald nur zu streifen. Die Stadt am Bodden ist aus der Region nicht wegzudenken, gehört aber als kreisfreie Stadt nicht zu Ostvorpommern. Nach den Inseln Ruden und Oie gelangen wir in die alte Residenzstadt der Pommernherzöge nach Wolgast. So bleiben noch rund 70 Seiten für die schon erwähnte Insel Usedom. Auch hier erfahren wir geschichtliche Details, die sich in keinem der klassischen Usedom-Reiseführer finden. Kultur, Kunst, Natur, Sehenswürdigkeiten zeichnen uns zusammen mit vielen Bildern ein buntes Bild der Touristenhochburg. Wer klassische Touristentipps wie An- und Abreise, Wetter, Unterkünfte und Gaststättentipps sucht, der ist bei Oberdörfer falsch. Er nimmt uns mit auf eine interessante Entdeckungsreise über die Insel und macht neugierig darauf, das Eiland zu erkunden. Und damit man sich in Ostvorpommern zurecht findet, hat er ganz zum Schluss auf ein paar Seiten doch noch Reiseinformationen von A-Z in Form von Adressen und Telefonnummern zu Themen wie Angeln, Camping, Fahrradverleih, Veranstaltungen, Galerien, Segeln, Theater und und und zusammengestellt. Die Auswahl allerdings kann bei der Kürze nur recht willkürlich und unvollständig bleiben. Auf zwei Karten vorn und hinten im Umschlag kann man das Gelesene gut zuordnen und dürfte so kaum Mühe haben eine Entdeckungsreise durch Vorpommern zu unternehmen - die Lust darauf vermag Oberdörfer mit seinem Buch ganz sicher zu wecken.
 
    Fazit: jede Menge sehr gut recherchierter Informationen des lokalen Autors  für 15,90 €.
 
    Die Insel, Matthias Wegehaupt

Ullstein Buchverlage, Berlin
1. Auflage 2005
1. Taschenbuchauflage 2007

ISBN-10:
ISBN-13: 978-


 "Die Insel, die Personen, das Meer und der Sand: alles erfunden“ schreibt Matthias Wegehaupt zu seinem rund 1000 Seiten langen Roman „Die Insel“.
 


"Die Insel", das Buch eines Malers und das im doppelten Sinne. Handelt der Roman doch von dem Maler "Unsmoler", wie ihn die Einheimischen nennen und ist "Die Insel" doch von einem Maler geschrieben - Matthias Wegehaupt. Er lebt, malt und schreibt auf der Insel Usedom. Man ahnt schon, dass das Buch Auseinandersetzung wird, mit selbst Erlebtem, mit all der Spannung, den Widersprüchen, den Freuden und Leiden einer Epoche. Wegehaupts Arbeiten, er studierte in Greifswald und Berlin, Wegehaupts Arbeiten, waren in der Zeit der DDR immer auch Auseinandersetzung mit der Enge der Zeit - Bilder der Suche, der Suche nach einem „Nach der Insel“. Genau diese Enge und die Suche beschreibt Wegehaupt in seinem Roman, der selbst eine ganz intensive unmittelbare Auseinandersetzung mit den Problemen der Zeit in der DDR ist. Er schrieb das Manuskript von 1970 - 1989 und versteckte es unter den Dielen seines Ateliers auf der Insel Usedom. "Die Insel", der Roman eines Usedomer Malers, kurzweilig auf rund 1000 Seiten, mit Ironie, Witz, erschreckendem Realitätssinn, Liebe und Gefühlen, Träumen und grotesk anmutender Berichterstattung über ein Stück deutscher Geschichte. Wegehaupt versteht es dabei wunderbar die „Inselzeit“ weder ins lächerliche zu ziehen, noch verfällt er in grenzenlose Schlechtmacherei. Er malt die Insel ohne einem der vielen Klischees zu verfallen, die gewachsen sind in den vergangenen bald zwanzig Jahren nach der Insel. Immer wieder verleitet das Buch den Leser dazu, die Landschaft, die Personen und die Situationen auf der Insel Usedom zu suchen. Doch das Buch ist mehr, es ist eine große wunderbar gelungene Metapher auf die Insel hinter der Mauer, die Deutsche Demokratische Republik, eine Metapher auf ein halbes Jahrhundert deutsche Geschichte.
Der Roman begleitet Unsmoler auf seinem Weg über das Eiland. Die allgegenwärtige Gefahr für den Künstler, der unzufrieden ist mit der Enge und diese Unzufriedenheit in seinen Bildern ausdrücken möchte, ja ausdrücken muss, die Gefahr, sich zu heftig mit dem "Inselchef" und dem "Mitarbeiter" anzulegen, wird dem Leser immer und immer wieder offenbar. Das Buch arbeitet auf, erinnert an fast vergessene Details und zeigt jenen, die es nicht erlebt haben, wie es war. Auch wenn viele Inselbewohner vermutlich damals die Enge der Insel gar nicht so empfunden haben, weil sie das Festland hinter dem Wasser nicht kannten, der Roman öffnet zusammen mit dem heutigen Wissen so manchem ehemaligen Inselbewohner die Augen für die komisch- groteske und brutal einengende Situation von damals. Aus der Sicht des persönlich Erlebten, schafft Wegehaupt fast eine Art Zeitbericht mit geschichtlich dokumentarischem Wert. Wer wird sich in ein paar Jahrzehnten sonst noch daran erinnern, dass es viele Inselbewohner gab, die Antennen konstruierten, nur um bei Nebel auch einmal ein Fernsehbild vom Festland empfangen zu können.
Unsmoler erlebt alles sehr bewusst mit, obwohl er den Lauf der Dinge kaum zu beeinflussen scheint. Privat ist es alles andere als leicht für ihn, als seine junge Familie zerbricht. Im Beruf geht er Kompromisse ein, malt sogar Spruchtafeln für den "Inselchef" - schließlich ist er Maler.
Am Ende sind die Stunden der Insel gezählt, die er mit denen, die darauf lebten doch irgendwie lieb gewonnen hat und man erahnt eine neue Zeit mit neuen Problemen.

Wegehaupt erzählt das Wunderbare, das Widersprüchliche, das Wütende, das Leidenschaftliche, das Unsichere, das Lachende, das Unglaubliche, als wandere man durch eine Galerie von Bildern einer vergangenen und doch so nahen Zeit. Ein Roman, den man einfach gelesen haben muss und den man so schnell nicht vergessen wird …

Wegehaupts „Die Insel“ ist nun auch als Taschenbuch für 10.95 € bei Ullstein erschienen.
 

    Fazit: Geschriebene Malerei, lebensnah und wunderschön erzählt.
 
    Unterwegs auf dem Berlin-Usedom Radfernweg,
Sabine Kostka, Detlef Kaden

Verlag: IS.RADWEG

  • ISBN-10: 38
    ISBN-13:
 


Sabine Kostka und Detlef Kaden haben den kleinen Reiseführer „Unterwegs auf dem Berlin – Usedom Radfernweg“ in zweiter Auflage herausgebracht. Der Radweg vom Berliner Schlossplatz im Zentrum der Hauptstadt bis zur Nordspitze Usedoms nach Pennemünde misst 337 km. Usedom mit seinem sehr gut ausgebauten Netz an Fahrradwegen wird immer mehr zu einem Eldorado für Radtouristen. Warum also nicht gleich mit dem Tretesel anreisen und ganz auf Bahn und Auto verzichten. Auf 168 Seiten informiert der Reiseführer anhand von 12 Wegskizzen, genauen Wegbeschreibungen und vielen nützlichen Einzelheiten über die Radreise nach Usedom. Dem Reiseführer liegt eine CD bei, die unter anderem die GPS-Daten des Radweges und Audiodateien mit Erklärungen zu Sehenswürdigkeiten entlang des Radfernweges im MP3-Format enthält. Die CD startet problemlos auf dem PC und enthält auch eine Software, die dazu dient, die GPS-Koordinaten auf ein Navigationsgerät zu überspielen. Wem Buch und CD nicht ausreichen, der findet auf der Internetseite www.berlin-usedom-radweginfo.de weitere Auskünfte der Autoren.
Nach zehn Seiten allgemeinen Informationen über den Radfernweg und einer Liste von Hotels und Pensionen entlang der Strecke beginnt die ausführliche Beschreibung der ersten 19 km langen Etappe von Berlin Mitte nach Berlin Buch. Alle 10 Etappenbeschreibungen sind nach dem gleichen Muster aufgebaut. Der Wegskizze folgen Wegbeschreibung, Hinweise zur An- und Abreise mit der Bahn, Touristen- und Übernachtungsinformationen und eine ausführliche Beschreibung der an der Wegstrecke liegenden Sehenswürdigkeiten. In Schwerpunkthemen erfährt man regelmäßig über besonders interessante Dinge entlang des Radweges, wie z.B. das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, die ländliche Architektur in Brandenburg, die Ückermünder Heide, die Geschichte der Kaiserbäder und die Peenemünder V2-Raketen. Der Berlin –Usedom Radfernweg führt von der Hauptstadt über Biesenthal, Joachimsthal, Warnitz, Prenzlau, Pasewalk, Ückermünde, Anklam auf die Insel Usedom, die bereits auf der Etappe Ückermünde – Anklam von der anderen Seite das Stettiner Haffs grüßt. Wer es gar nicht erwarten kann auf die Insel zu kommen, der braucht nicht den 25 km längeren Weg über die Zecheriner Brücke wählen, sondern kann auf dem Damm der einstigen Eisenbahnlinie Ducherow – Swinemünde bis nach Kamp ans Haff radeln, um sich dort mit einem Boot nach Karin auf der Insel Usedom übersetzen zu lassen.
Auf den letzten 50 Seiten des Fahrradführers wird die Insel Usedom mit einigen Facetten wie Historie, Fischfang, Bäderarchitektur und Sturmfluten vorgestellt, die Lust auf Usedom machen und nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben sollen. Der Weg über die Insel führt von Karnin über die Stadt Usedom, Stolpe, Dargen, Neverow und Garz nach den Kaiserbädern. Wer die Insel und ihre vielen Möglichkeiten für Radfahrer kennt, der vermisst ein paar Hinwese für Touren abseits des Radfernweges, z.B. in das Hinterland der Insel, wie in den Lieper Winkel, nach Mellenthin oder in die Usedomer Schweiz. Im Schwerpunkthema “Geschichte der Kaiserbäder“ ist den Autoren ein kleiner redaktioneller Fehler unterlaufen, mitten im Text über die Kaiserbäder ist die wunderschöne Villa „Seeschlösschen“ in Zinnowitz zu sehen. Nach der Beschreibung der letzten Etappe von Ahlbeck nach Peenemünde folgen noch ein Abstecher von Ahlbeck über Swinemünde und die Nachbarinsel Wollin nach dem polnischen Szczecin und 5 Seiten „Tipps und nützliche Hinweise“, die sicherlich noch nützlicher wären, wenn sie die Autoren etwas übersichtlicher strukturiert hätten. Als Wunsch für die nächste Auflage des kleinen Reisführers bleibt, etwas mehr auf Nebenstrecken entlang des Radfernweges einzugehen und dafür z.B. die sechs langen Seiten über die Fischereiwirtschaft auf Usedom und den Bericht über Peenemünde und die V2-Rakete zu kürzen, schließlich kann man das in jedem x-beliebigen Usedom-Führer nachlesen.

Internet: www.berlin-usedom-radweginfo.de
       
  Fazit: Nützlicher und informativer Reiseführer mit CD-ROM für Fahrradtouristen